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4.1.16 Solarinsel am Beispiel der Natur

Erstellt ab 13.03.2023


Meine ersten zwei Solarplatten erwarb ich Anfang der 1980er Jahre noch bei Völkner in Braunschweig.
(Die ganz "alten Hasen" kennen dieses Geschäft sicherlich noch.)
Es waren zwei amorphe Platten zu je 5 Wp und 12 Volt Systemspannung.

Lange Zeit fristeten diese Platten ein wahres "Schattendasein" in meiner Bastelkiste, da mir für 10 Wp eine Auobatterie zu groß erschien und kleinere Blei-Gel-Akkus für Alarmanlagen damals zu teuer waren.
Diese Platten wurden von mir also mal hier und mal dort etwas "lieblos" angeschraubt und trieben mal die eine oder andere Zierpumpe im Gartenteich an.
Zum Schluss versagten Sie ihren Dienst etwa im Jahre 2010, also etwa rund 30 Jahre nach ihrer Anschaffung.

(Die Silikonnähte zwischen dem Glas der Platten und ihrem Rahmen hatten sich gelöst und es war Feuchtigkeit eingedrungen. Diese Feuchtigkeit wiederum zerstörte die amorphe Oberfläche der Platten und ließ sie zu Schrott werden.)

Erst sehr viel später (Ende des Jahres 2021) begann ich erneut mit Solar-Experimenten:

Ich ständerte zunächst 20Wp 12 Volt Platten auf und befeuerte damit einen 14 Ah Blei-Gel-Akku. Dieser Akku trieb mir bereits sehr robust und vor allem recht zuverlässig zunächst eine (später zwei) Shurflo Aqua-King Membranpumpen zur Gartenbewässerung an.

 

Der Sommer 2022 war sehr warm und trocken, so dass zwar ausreichend Sonne zur Verfügung stand, jedoch ab Mitte Juni keinerlei Wasser mehr vorhanden war, obwohl wir mitten in einem Moorgebiet wohnen.
Also beschloss ich, wenigstens den Strom aufzufangen und rüstete die Blei-Akkus nach und nach auf insgesamt ca. 150 Ah auf.
Es kamen noch 2 Stück 100Wp Module hinzu und ein 500 Watt "Balkonkraftwerk", welches aber vor dem Herbst nicht mehr zum Einsatz kam.
Im Herbst riss ein Sturm meine etwas zu lose und zu schnell gebaute Aufständerung aus Dachlatten weg und ich beschloss, die Platten unten auf ebenem Boden für den Winter zu verteilen.

Man sieht hier ganz deutlich die verschiedenen Leistungsgrade der Platten und ganz links sogar eine mit 2-Komponenten-Kunstharz reparierte Platte, die gebrochen war.

Mit dieser Konstellation startete ich in den Winter 2022/2023 mit dem Ergebnis, dass die Solarakkus den kompletten Winter "überlebt" hatten und der Tiefentladeschutz nur ein mal zur Wintersonnenwende (kurz vor Weihnachten 2022) auslöste. Allerdings gingen die Akkus auch nicht voll geladen in den Herbst, sondern hatten bereits zahlreiche Leistungstests mit dem Balkonkraftwerk hinter sich.


Die recht hohe Leistungsbereitschaft dieser paar Module (trotz "kreuz-und-quer-Montage") ließ mich  jedoch aufhorchen:

Ich hatte den Modulen ein paar "wild geklemmte" Z-Dioden und einige Elkos mit 1000µF spendiert, um Rückströme in die Platten zu verhindern und auch kurze "Wolken-Lücken-Glitches" auszunutzen. Meine "Rechnung" war offenbar aufgegangen, denn diese paar schiefen Module arbeiteten überaus fleißig.

Ja, ich saß vor ein paar Jahren schon auf der Terrasse und wunderte mich darüber, dass vielerorts behauptet wird, die Natur sei hochoptimiert. Ich sah zu unserem Süßkirschbaum hinüber, der mit abertausenden von roten Kirschen übersäht war, und dachte dabei daran, dass nur ein sehr kleiner Bruchteil dieser vielen tausenden von Kirschen zu einem Bäumchen heranwachsen würde.


Im Falle des Kirschbaumes lieferte die Natur also die pure Verschwendung.

 
Meine Gedanken glitten weiter zu den ebenfalls abertausenden von grünen Blättern, die dieser Kirschbaum trug. Die wenigsten davon waren der Sonne optimal entgegengerichtet. Sehr viele Blätter zeigten in die falsche Richtung und immernoch eine stattliche Anzahl von Blättern lag ganz im Schatten in der damailgen Spätsommersonne.

Ich glaube, an diesem Tage wurde meine erste Idee zu einem eigensicheren Solarniedrigspannungsnetz mit 12 Volt geboren:

 

Warum denn immer große Module nehmen ?
Warum denn immer große Flächen rechteckig auskleiden ?
Warum denn immer Komplettanlagen erstellen ?

 

 Es war ein Morgen im März des Jahres 2023. Draußen war Schneegestöber und ich saß drinnen und hatte mein Laptop mühselig mit dem WLAN verbunden um diesen Artikel zu beginnen. Ausgehend von der Idee, nicht alle Platten optimal zur Sonne ausrichten zu müssen und auch nicht ausrichten zu wollen entstand diese erste Übersichts-Skizze:

 

 

 

Später will ich versuchen, diese Skizze in einem Kleinversuch umzusetzen.

 

Inzwischen ist der Winter vorüber und das Frühjahr 2024 kündigt sich an. Ich hatte in 2023 im Sommer noch alles auf den Einspeise-Wechselrichter geklemmt und alle Akkus "vom Netz genommen".

Um die eingespeisten kWh betrachten zu können, stöpselte ich einen Engeriezähler-Zwischenstecker in die Zuleitung zum Netz. Dieser Monitor wies dann eine Einspeiseleistung von etwas über 60 Watt aus, wenn die Sonne schön vor sich hin schien. Im Laufe des Sommers war dann auch bald die erste kWh Strom eingespeist.

Zum Einsatz kam dieser Einspeise-Wechselrichter für Balkonkraftwerke:

Die Sache mit den Z-Dioden hatte sich ganz gut bewährt, denn auf grund der verteilten Aufstellung der Solarplatten lagen ja immer irgendwelche Platten im Schatten. Die Z-Dioden riegelten dann diese "Schattenplatten" ab. Ich hatte auch versucht, ohne diese Z-Dioden zu arbeiten, aber das Ergebnis mit Z-Dioden war einfach ein wenig besser.

Aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln (Gas- und Strompreise haben sich verdoppelt und auch die Kosten für Lebensmittel sind inzwischen doppelt so hoch) stelle ich das Projekt der verteilten Solarplatten nun ein und belasse alles bei den bisher angeschafften Platten.


Aber die kleine Einspeisung belasse ich in Betrieb, denn damit spare ich ja noch so manchen Cent Stromgeld.



Ich wünsche viele schöne Sonnenstunden,





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