Zurück zum Menü 2 2.0.35 Die gespeicherte Produktivität - Arbeitsvorbereitung einmal in einem anderen Licht betrachtet - Erstellt ab 11.08.2020 |
Neulich saß ich so auf der Arbeit
"ein wenig herum" und dachte wieder einmal nach.
Das ist nicht weiter schlimm, denn es gab wenig zu tun und an meinem Arbeitsplatz ist es auch gemäß meines Arbeitsvertrages möglich. Mein Job ist recht dynamisch von "sehr viel Arbeit" bis hin zu "kaum etwas zu tun" Auch das ist völlig ok so, denn ich mag eher einen etwas dynamischeren Arbeitsplatz. Ich saß also da und da fiel mein Blick auf die Wand gegenüber unserer Raucher-Insel. Dort blätterte die Farbe hier und da von der Wand und es hatten sich recht hässliche "Esels-Ohren" gebildet. Da ich sowieso gerade "herum saß", holte ich einen Spachtel und entfernte die "Esels-Ohren", also die lose Farbe. Danach saugte ich die herab gefallenen Farb-Schnipsel weg und fegte auch noch einmal druch. Dann saß ich mich wieder hin und betrachtete mein Werk. Klar, ich bin Elektroniker und kein Maler und Lackierer und also ging es für mich an dieser Stelle nicht weiter, ohne vielleicht Pfusch zu produzieren. Ich überlegte weiter. Ich war also ein klein wenig produktiv für meinen Arbeitgeber, konnte die Arbeit jedoch nicht abschließen, weil ich das falsche Gewerk für die folgende Tätigkeit (hier: Wand professionell anstreichen) gelernt hatte. Es müsste also ein Maler kommen und das Werk zuende bringen. So weit so gut. Da aber der Maler nicht mehr die ganze lose Farbe abschaben muss wird er voraussichtlich zeitlich eher mit seinem Auftrag fertig sein, als ohne meine Vorarbeit. Auch klar. Man könnte es auch wirtschaftlich so formulieren, dass der Maler durch meine Vorarbeit etwas produktiver ist, weil er ja etwas Zeit spart. Aus meiner Sicht kann man auch witschaftlich ebenso formulieren, dass ich die Arbeitsvorbereitung ein wenig für den Maler erledigt habe und daher die Produktivität des Malers ein wenig steigt. Trivial, oder ? Nun weiß ich aber überhaupt nicht, wann der Maler eintreffen wird. Heute ? Morgen ? In einem Monat ? Und da prägte sich für mich eine neue Begrifflichkeit zusammen, die es vielleicht so in dieser Form noch gar nicht gibt: 1. Ich habe einen Teil der Arbeitsvorbereitung für den Maler vogenommen. 2. Dadurch ergibt sich eine leicht erhöhte Produktivität des Malers an dieser Stelle. 3. Der Maler erscheint erst zeitlich später, was nicht beeinflusbar ist. 4. ==> Die Produktivität des Malers (bzw. das "Produktivitäts-Delta") ist in der zuvor behandelten Wand gespeichert. 5. Sobald der Maler beginnt, die Wand zu streichen, ruft er in diesem Moment die gespeicherte Produktivität ab. Es entsteht also der
Begriff "gespeicherte Produktivität".
Du kannst dir also nun leicht
vorstellen, dass du hier und dort immer mal ein
wenig Produktivität für einen Kollegen
"speichern" kannst und der Kollege diese
Produktivität auch nicht sofort abzurufen
braucht, denn solche eine Speicherung kann
zeitlich sehr lange anhalten (je nach
Beschaffenheit der Arbeitsvorbereitung und der
Materialien usw.).
Meine
für den Maler gespeicherte Produktivität
wir sehr lange gespeichert sein,
denn so schnell blättert weitere Farbe nun auch nicht ab. Sehr zufrieden
rauchte ich noch eine schöne Zigarette und
nahm meine eigentliche Tätigkeit wieder
auf.
Fühle in dich hinein. Hast auch du schon einmal Produktivität für einen Kollegen irgendwo gespeichert ? Ich wünsche
euch allen gutes
Gelingen.
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