Zurück zum Menü 12 12.1.1 Florians Fräsplotter Erstellt am 27.11.2007 ----- © Florian Müller, Schweiz |
Florian Müller aus der
Schweiz bat mich, die Geschichte von seinem Fräsplotter
auf dem
strippenstrolch.de zu veröffentlichen. Gern nahm ich diese
Anregung
an und Florian schickte mir dann folgenden Artikel, den
ich hier nun
veröffentliche: ++++++++++++++
Florian schreibt: Also, ich erzähle euch jetzt mal meine Geschichte, meines Fräsplotter-Projekts. Angefangen hat es Damit, dass ich die Projekte von Stephan (strippenstrolch.de) mit grossem Interesse verfolgt habe. Bis dahin waren es aber bloß Gedanken. Einige Zeit später hab ich dann den Arbeitsplatz gewechselt und somit beruflich mit einigen CNC Steuerungen zu tun bekommen. Die Faszination wurde größer, und ich begann mit dem Gedanken zu spielen, einen eigenen Fräsplotter zu konstruieren. Ich hab dann vermehrt im Internet zu dem Thema zu recherchieren begonnen, mir Tipps und Ideen zusammengetragen. Eines Tages war es dann soweit, ich hab in einer langweiligen Stunde die Pläne gezeichnet, wie der Plotter etwa aussehen sollte. Kaum war das zu Papier gebracht, bin ich in den Baumarkt gefahren, und hab mir alle groben Holzplatten und Leisten zuschneiden lassen, da ich Zuhause nicht eingerichtet bin, um dies effizient und genau zu erledigen. Der eigentliche Bau konnte beginnen. Die Grundplatte, auf 2 Arbeitsböcken aufgelegt. Auf der Seite die 2 Führungen, für die Y-Achse: Die "Rollböcke" der Y-Achse.
Kleine
Rollen, mit Gleitlagen, sehr günstig, aber trotzdem
erstaunlich
stabil:
Die ganze Platte, die später als
Y-Achse hin und herfahren wird:
Und die Platte auf den Rollen in
den
Führungen. Macht schon einen
ziemlich stabilen Eindruck. Kaum Spiel, lässt sich
gut hin und her
schieben, passt:
Die Führungen für die X-Achse:
Und die X-Achse auf die Y-Achse
aufgesetzt:
Das Grundgerüst war in zwei Abenden aufgebaut, ja, kein Wunder, wenn alles schon passgenau zugeschnitten ist. Jetzt folgte der etwas kniffligere Teil der Geschichte. Schrittmotoren, eine Steuerung und einiges an Lager, Führungen usw. mussten her. Ich hab mich für folgendes Modell entschieden: Dazu eine Fertige günstige
Steuerkarte,
auch von EMIS, die für den Anfang mal ihren Dienst
tun soll.
So, dann fehlten nur noch Aufhängungen für die Motoren, Lager für die Schlitten und Führungen der Achse, gegenüber den Motoren. Da ich in einer mechanischen Werkstatt arbeite, die mit Frästisch, Drehbank usw. ausgerüstet ist, war das alles kein Problem. An einem etwas arbeitsärmeren Abend machte ich mich dahinter. Das sah dann etwa so aus. Der Motor an der Aufhängung: Die Schiebelager an den Tischen:
Und die Auflage auf der
Gegenseite.
Kugelgelagert:
Das Ganze mal zwei. Bei der
X-Achse genau
das selbe Prinzip wie bei der Y-Achse:
Der erste Testlauf offenbarte
Schreckliches.
Eine Gewindestange war
verbogen ! Also alles nochmals auseinander nehmen,
und das ganze
Spiel von vorne.
Schlussendlich dann aber das Lob der Arbeit. Beide Platten laufen absolut sauber in den eigentlich furchtbar ungenauen Führungen. Erste Tests ergaben kaum messbare Ungenauigkeiten. Vorerst jedenfalls voll zufriedenstellend. Die Platine hinter die Wand
montiert, die
später für die Z-Achse reserviert ist:
So, das war jetzt mal der erste
Teil des
Bau's. Weiter bin ich momentan
noch nicht. Diese Seite hier wird aber auf jeden
Fall
weitergeführt,
wenn's Fortschritte gibt, und die wird es bestimmt
geben...
Wir haben den 08.03.2009 und Florian schreibt weiter: Mittlerweile ist viel Zeit vergangen. Nun gibt es aber wieder Neues von meinem Plotter. Genau genommen ist er beinahe fertig. Ich habe es leider versäumt, zwischendurch Bilder aufzunehmen, deswegen präsentiere ich nun hier das vorläufig fertige Modell.
Auch die Aufhängen für die Motoren wurden ersetzt, da die alten zu labbrig waren. Auch zu sehen die Muffe zwischen Motorwelle und Trapezgewindestange: Und nun die ganze
Z-Achse von
der Seite:
Und von Vorne:
Der weisse Sack auf der Seite ist das provisorische Gegengewicht zur Z-Achse, sodass der Motor eigentlich kein Gewicht anheben muss. Funktioniert einwandfrei. Später werde ich den Sack vermutlich noch durch eine Feder ersetzten. Rechts im Bild sieht man noch ein Logikmodul, das die ganze Steuerung der Maschine übernimmt. Später mehr dazu. Hier noch die
Z-Achse mit eingespanntem Dremel
zum Fräsen:
So, ich habe am
Anfang von 3 Dingen gesprochen, die
unbedingt noch angepasst werden sollten.
Motoraufhängung, Spindeln
und die
Motorensteuerung. Ja, wie oben zu lesen habe
ich mir anfangs mal eine
EMIS
Steuerkarte geholt gehabt, weil ich sie
günstig bekommen habe. Nun
verwendet
diese Karte aber ein SMC Steuersignal, mit
dem ich überhaupt nicht
klar kam.
Auch gab es kaum brauchbare Software, die
diese Karte ansteuern konnte…
Also
suchte ich etwas und fand dann diese kleinen
Karten, die auch Strolch
irgendwo
mal verwendet hat (ganz rechts an der der Din-Schiene):
Die funktionieren mit den normalen Takt / Richtungssignal, und unterstützen sogar bis 1/16 Schritt!!
So, jetzt
wollte ich aber mal wissen, ob denn das
ganze Ding
auch tut, was es soll. Da ich noch keine
brauchbaren Fräser da
hatte, hab ich
rasch einen Stabilo
eingespannt, der an
einem Faden
angehoben wurde, so dass er beim Zeichnen
nur durch sein Eigengewicht
auf das
Papier drückt:
Dann habe ich fix eine Vorlage gesucht, um etwas zu plotten und bin auf ein Schwein mit Klopapierrolle in den Händen gestossen. Das Ergebnis kann sich
echt sehen lassen.
Ist jedenfalls mal
eine schöne Belohung für die ewige Arbeit!!
Soweit so gut, hier geht’s weiter, sobald ich erste Versuche mit Fräsen und Gravieren gemacht habe.
Bis dann, Florian Müller |
|