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1.1.3 Die Lochrasterplatine

Erstellt ab Frühjahr 2003

Für Einzelanwendungen und Experimente eignen sich Lochrasterplatinen hervorragend. Sie sind in der Elektroausbildung und in jedem Labor zu finden. Auch der Hobbyelektroniker sollte zu diesen Platinen greifen, wenn nur Einzelstücke entstehen sollen.
Die Platinen bestehen aus Hartpapier und haben eine vorgefertigte Lochung in einem Rastermaß von 2,54 mm. Dieses krumme Rastermaß stammt aus Amerika, es beträgt nämlich genau 1/10 Zoll (engl. "Inch"). Die Bohrungen haben 1 mm Durchmesser und dienen dazu, die Beinchen der Bauteile hindurchzustecken. Man kann die Platinen in verschiedenen Größen kaufen. Eine "Europakarte" hat die Maße 160x100 mm. Darauf müssen auch die Auszubildenden der Elektro- und Elektronikberufe ihre Prüfungsaufgaben aufbauen.

Die Rückseite einer Lochrasterplatine ist mit streifenförmigen Leiterbahnen bestückt, die alle parallel verlaufen. Hieran lötet man die durchgesteckten Beinchen der Bauteile fest. Die Leiterbahnen dienen also gleichzeitig der Festigkeit der Bauteile und natürlich zu deren Verbindung untereinander.
Man bezeichnet solche Platinen auch als Streifenrasterplatinen.

Diese Platine gibt es auch mit Lötpunkten, die einzeln auf der Rückseite zu sehen sind. Man bezeichnet sie auch als Punktrasterplatine. Hierbei müssen dann natürlich alle Beinchen der Bauteile mit ein wenig Draht untereinander verbunden werden, denn die Punkte haben ja keine elektrische Verbindung miteinander.

Bei Streifenrasterplatinen (also denen mit den Leiterbahnen auf der Rückseite) muss man natürlich die Leiterbahnen auch gemäß der Schaltung unterbrechen, damit man die Bauteile untereinander auch richtig verschalten kann.

Dazu gibt es Leiterbahnunterbrecher zu kaufen.
Du kannst dir aber auch sehr einfach einen Leiterbahnunterbrecher selber bauen:

Nimm ein altes Feilenheft (Feilengriff) oder ein Rundholz und bohre mit einem 4-Millimeter-Bohrer hinein. Nun steckst du den Bohrer in die Bohrung, so dass er mit der Spitze herausguckt wie auf dem Foto. Gegebenenfalls kannst du den Bohrer auch noch ein wenig mit Kleber einkleben, damit er sich nicht mehr bewegen kann. Die Bohrerspitze wird nun auf der Leiterbahnseite in dem Loch angesetzt, wo die Unterbrechung entstehen soll. Dann drehst du den Bohrer vorsichtig, bis die Leiterbahn sauber unterbrochen ist. Achte dabei auf Kupferkrümel, die nicht zwischen die Leiterbahnen geraten dürfen.

Eine fertig bestückte Platine sieht dann ungefähr so aus wie auf dem nächsten Foto:

Um die Leiterbahnen quer miteinander zu verbinden, verwendet man am besten dünnen eindrähtigen Telefondraht oder Silberdraht oder verzinkten dünnen Kupferdraht. Der wird dem Raster entsprechend zurechtgebogen, auf der Bestückungsseite quer über die Leiterbahnen geführt, durch die Löcher gesteckt und auf der Lötseite festgelötet. Auf dem Bild oben siehst du einige Lötbrücken und die fertig bestückten Bauteile.
Man erkennt gut, dass im Gegensatz zu geätzten Platinen hier immer hinterher noch Änderungen gemacht werden können. Man kann eine fertige Lochrasterplatine auch recht leicht erweitern.

Du solltest auf alle Fälle den Schritt von der Brettschaltung zur Lochrasterplatine wagen. Damit arbeitest du bereits sehr professionell, denn in richtigen Labors wird die gute alte Lochrasterplatine immer noch angewandt, bevor ein erstes geätztes Muster entsteht.

Nachtrag vom 19.11.2012:

Natürlich kannst du auf einer Lochrasterplatine "einfach so loslegen" und drauflos löten. Aber es gibt auch Hilfsmittel, mit denen du vor dem Löten einen Plan machen kannst. Dazu gehört z.B. eine Windows-Software wie diese hier:

Abacom-Online, Lochmaster, Windows

Die Software Lochmaster läuft auch auf Linux-Systemen, wenn man den Emulator "WINE" installiert hat.

Aber auch ich habe ein Hilfsmittel erstellt, mit dem es möglich ist, einen Plan bis zu der Größe einer Europakarte zu erstellen:

Download Hilfsmittel für Europakarte, Windows, ZIP

 






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