Auch an dieser Stelle möchte ich Jean Pütz würdigen, der diese Technik das erste mal in den 1970er Jahren im Fernsehen, im dritten Programm beim WDR vorstellte. Es ist eine sehr nachhaltige Technik, die auch heute (2021, rund 50 Jahre später) ihren Reiz nicht verloren hat.
Wenn du in die
Elektronik „hinein schnuppern” willst und mal
ein paar ganz einfache Schaltungen löten
möchtest, so werden dir vielleicht die
Platinen in den elektronischen Geräten sehr
kompliziert vorkommen.
Meistens ist das auch so, denn solche Geräte
werden zumeist nicht von einer Person
entworfen, sondern von mehreren Experten, die
im Team arbeiten.
Also vergiss einfach erstmal, genau solche
Platinen herstellen zu wollen und fange mit
ganz einfachen Schaltungen an, wenn du noch
nie elektronische Schaltungen gemacht hast.
Du benötigst dazu nur
einen Lötkolben, ein Brettchen und ein paar
Reißbrettstifte.
Als Hilfe kannst du auch den Schaltplan auf
dem Brettchen mit Filzstift aufmalen.
So sieht das dann aus:
Überall dort, wo ein Beinchen eines Bauteils hinkommt, drückst du einen Reißbrettstift in das Brettchen:
Das Brettchen mit den fertigen Reißbrettstiften:
Nun verzinnst du die Reißbrettstifte mit Lötzinn:
Als „Leiterbahnen” zwischen entfernt liegenden Bauteilen nimmst du am besten versilberten Kupferdraht oder verzinnten Kupferdraht, der lässt sich am besten löten.
Danach lötest du also die Silberdrähte auf die Reißbrettstifte auf.
Dann kommen die Bauteile dran:
Nun sollte deine Schaltung funktionieren.
Hier mal eine einfache Schaltung mit einer Leuchtdiode:
Wenn die Beinchen der Bauteile mal zu kurz sein sollten, so kannst du sie mit dem versilberten Cu-Draht verlängern, indem du ca. 5cm lange Stückchen an jedes Beinchen anlötest.
Für die Brettschaltung brauchst du:
- Verschiedene Brettchen, etwa 10 x 20 cm und 1 cm dick, keine Spanplatte oder Eiche
- Ein Päckchen Reißbrettstifte aus Messing, ohne Plastik-Kopf
- Lötzinn
- Lötkolben
- Elektronische Bauteile
- Versilberter Cu-Draht
Viel Erfolg bei deinen ersten Versuchen !
Markus aus Bayern schrieb dazu am 20.09.2010 folgendes Feedback:
Text und Fotos (c) Markus:
Meine Jungs(5,7) kommen jetzt in das Alter, wo man sie für technische Dinge begeistern kann. So haben wir am Wochenende unsere erste Brettschaltung zusammengetütelt (strolch'scher Ausdruck). Meine Frau lag mir schon die ganze Zeit in den Ohren, dass ich doch mit den Jungs wieder mal was basteln könnte und da kam der Sonntag gerade gelegen. Papa rief den Jungs zu „ Wollt ihr mit mir was basteln??“, was sogleich auch mit einem freudigen „Juhuu ja“ kommentiert wurde. Also flux 3 Brettchen geholt, Led´s, Klingeldraht und einen Sack voll Reiszwecken. Sie durften sich die Farbe auswählen und jeder wollte Grün haben. Danach bauten wir eine einfache Schaltung auf:
Stromquelle -> Verbraucher
Natürlich wollte ich das Lernen nicht zu kurz kommen lassen, und so hab ich jedem ein Multimeter gegeben, zum Spannung messen und Durchgang prüfen. Durchgangsprüfung war das Tollste, denn da piepste das Multimeter immer so schön. Die Freude und Begeisterung war riesig als die Schaltung fertig aufgebaut war, wir die Batterien anschlossen und die Led leuchtete. Schon kam der nächste Wunsch ( kennst Du dass auch, das Wünsche immer Junge bekommen?) „Papa wir wollen einen Schalter, zum an machen, und aus machen“. Schon in der Erwartung, sie bekommen jetzt so einen schönen chromglänzenden Kippschalter, kam ich nur mit einen etwas dickeren Draht zurück und bastelte aus diesen einen Ein/Aus Schalter.
Du kannst dir nicht die Überraschung vorstellen, als sie sahen, dass man auch aus einem einfachen Draht so was Komplexes (für Kinder) wie einen Schalter basteln kann. Dieser wurde dann auch kräftig gebraucht:
EIN AUS EIN AUS EIN AUS
hui, das blinkt
auch noch tolle wenn man dass schneller
macht.
Leider währte die Freude nicht lange, denn wir hatten etwas Wichtiges vergessen: Den Vorwiderstand „grumml“.
„Papa die Lampe blinkt nicht mehr“ „Mmmh lass mal sehen“
Tja wie gesagt 4.5V mit einer grünen LED(2,5V) war einfach zuviel.
Also runter in den Keller und Vorwiderstand ausgerechnet. Mit meinem Großen hab ich dann auch noch mal den Strom gemessen, mit und ohne Vorwiderstand und ihm erklärt, dass bei normalen LEDs der Strom nicht höher als 20mA betragen sollte. Also, Vorwiderstand eingebaut und nun stehen diese Brettchen auf ihren Nachkästchen und ganz stolz werden sie als Nachtlicht eingeschaltet.
Du wirst Dich jetzt wohl fragen: „Warum erzählt der mir das?“
Na ja die Brettschaltungsidee hab ich von Deiner Seite, und war das erste, wo ich mir gedacht habe:
„Das machste auch mal mit den Jungs“.
Du siehst, deine
Seite war auch ein Ideengeber und darauf
kannst du mächtig stolz sein.
Deshalb möchte ich dir mal DANKE sagen.
Danke für deine tollen Ideen, die auch in
mir immer wieder zu neuen Ideen geführt
haben.
Danke für deine tollen Geschichten, die
mich über die Jahre (7 Jahre Stammleser)
hinweg, mal zum Nachdenken, mal zum
Schmunzeln, oder zum Lachen gebracht
haben.
Hallo Markus, ich
danke dir für deine tollen
Ausführungen.
Beste Grüße,
Stephan