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4.1.2 Sickerschacht

Erstellt: Sommer 2006


Als ich so im Garten stand und den Gartenschlauch so in der Hand hielt und so "vor mich hin wässerte", war plötzlich kein Wasser mehr da.

"Oh nein", dachte ich, lief zur Pumpe und kontrollierte sie.

Aber die Pumpe war in Ordnung. Sie pumpte und pumpte, nur kam kein Wasser mehr.  "Klar", dachte ich,  "da ist das blöde Saugrohr vom Brunnen undicht und zieht Luft". Ich holte also den Spaten aus dem Schuppen und buddelte los. Als dann alles frei gelegt war, machte ich alle Verschraubungen neu und versuchte, neu anzusaugen. Aber es tat sich nichts.
 
Später im Herbst versuchte ich es dann noch einmal und plötzlich war wieder Wasser da. Da machte sich in mir die schreckliche Gewissheit breit: "Der Brunnen ist trocken gefallen".

Was also nun tun ? Ich hatte ja noch meine Regenwasser-Zisterne, über die ich schon im Artikel über das solar-Regenwasser-WC geschrieben habe. Also könnte ich die ja auch zur Gartenbewässerung nutzen. Aber dann würde wohl das Wasser für den Garten und für die WC gleichzeitig nicht so ganz ausreichen. Also überlegte ich kurz, griff zum Telefonhörer (Ja, genau, Telefon, kein Handy !) und rief einen Bekannten an. Der kam dann auch mit einem Minibagger vorbei und buddelte mir ein Loch an der Hausecke bis hinab zur Drainage. Dort unten bauten wir dann ein 200-Liter-Fass aus PE ein, an das wir die Drainageleitung mit anschlossen.




Nach einem Tag bangen Wartens ergab sich dann auch, was passieren sollte: Das Fass war bis zum Drainageanschluss voll Wasser gesickert. Nun brauchte ich noch eine Pumpe. Die Wahl fiel nicht schwer und ich besorgte mir eine Shurflo Aqua King von Conrad, die hatte sich schon bei meinem Regenwasser-WC bewährt. Solarstrom war ja bereits vorhanden und wie im Projekt dazu bereits beschrieben auch genügend Strom da.
Diese Pumpe muss nun aber noch  richtig  gesteuert werden, um das Sickerwasser in den Regenwassertank umzupumpen. Dazu habe ich die  Münchausenschaltung  (vergl.  "Elektronik-Basteln")  ein wenig anders konfiguriert:



Im oberen Bild sehen wir, wie die Schwimmerschalter S1 und S2 angebracht werden müssen. Nun nehmen wir an, das Fass sei leer und sickert langsam voll.

Zunächst wird sich Schwimmerschalter S2 schließen und den ersten Wechsler des Relais "scharf" schalten. Dann wird sich später der Schwimmerschalter S1 schließen und das Relais zieht an. Daraufhin hält es sich über S2 und einen Wechsler selber und die Pumpe beginnt über den zweiten Wechsler zu pumpen. Nun sinkt der Wasserspiegel und Schwimmerschalter S1 wird wieder öffnen, aber das Relais bleibt ja über den ersten Wechsler angezogen. Erst wenn der Wasserstand bis zum Schwimmerschalter S2 abgepumpt wurde und dieser öffnet, fällt das Relais ab und die Pumpe bleibt stehen.
 
Diese Konfiguration ermöglicht eine wahlfreie Pump-Differenz, es ist also egal, ob ich 30 cm pumpen will oder vielleicht sogar 2 Meter. Es müssen nur die beiden Schwimmerschalter entsprechend angebracht werden. Dies machte ich, indem ich bei vollem Fass einen Holzstab in das Fass hinab ließ und wieder herauf holte und dann die Länge der nassen Stelle gemessen habe.
 
Danach habe ich dann entsprechend meiner Messung die beiden Schalter an einem Aluminiumstab angebracht und hatte somit eine feste Einheit die ich dann komplett in das Fass hinab lassen konnte. Die LED ist eine "low-current"-Version, um ein wenig Solar-Strom zu sparen, ich habe sie wohl aber eher benutzt, weil ich noch eine Tüte davon herum liegen hatte.
 
Natürlich kann man auch noch parallel zum Motor eine LED anbringen um zu sehen, ob die Pumpe läuft. Ebenso kann man an den  zweiten Wechsler auch eine Pumpe mit 230 Volt anschließen, muss dann aber die komplette Platine in Schutzisolierung oder in einem geerdeten Metallgehäuse ausführen. So wie ich das aber aufgebaut habe, wird die Pumpe aus Pufferakkus meiner Solaranlage betrieben, was problemlos geht, denn es ist ein "Sickerfass-Betrieb", bei dem die Pumpe nicht ständig durch läuft.

Fröhliches Pumpen in Schächten und Kanälen gern solar an Wochenendhäusern wüncht Euch




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