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1.4.14 Polwender mit "Fernbedienung"


Erstellt ab 19.05.2015




Zunächst kann man die "klassische H-Schaltung" natürlich mit zwei Relais und zwei Schaltern oder zwei Tastern umsetzen. Dabei wird man sehen, dass der Motorstrom nicht mehr durch die Schalter/Taster fließt und man somit mit kleinen Schaltern oder auch Tastern einen großen Motorstrom schalten kann.

Die zugehörige Schaltung ist einfach und versteht sich von selbst:



Natürlich ist es dabei sehr einfach, die Relais mit einer anderen Spannung als den Motor zu betreiben. In dem folgenden Beispiel werden die Relais mit 5 Volt betrieben, den Motor jedoch mit 24 Volt:



Ich habe hier als Beispiel Taster gewählt. Man kann natürlich auch genau so gut Schalter einbauen.

Aber mit Tastern ist bereits ein einfacher Tippbetrieb möglich.

Ein etwas komfortablerer Betrieb ergibt sich mit einem Wechseltaster, der eine Nullstellung hat:



Tippt man diesen Schalter in die eine der beiden Richtungen, so wird sich der Motor entsprechend auch in diese Richtung drehen, bis man den Taster wieder loslässt.



Taster für diese Anwendung sind z.B. solche Teile:




Reichelt => Taster (EIN) AUS (EIN)

Der Tippbetrieb ist sicherlich sehr angenehm.

Was jedoch, wenn der Motor unbeabsichtigt auf einen Anschlag fährt, weil man bei der Bedienung gerade abgelenkt war ?

Weil gerade das Smartphone bimmelte oder WhatsApp tutete ?


Nun, wenn wir da keine Vorkehrungen getroffen haben, und die Machanik einen "leichtfüßigen" Aufbau hat, oder der Motor vielleicht besonders kräftig ist, dann ist unsere schöne Mechanik kaputt.

Perdü. Im Eimer.

Also sollten wir darüber nachdenken, passende Endschalter einzubauen, die an den jeweiligen Endanschlägen angebaut werden. Das Argument "habe ich nicht liegen" sollte man zu den Akten legen, denn mit Endschaltern entsteht bereits so etwas Ähnliches wie eine richtige Steuerung, die wie in der Industrie auch überwacht wird.

Wir erweitern also unseren Schaltplan um zwei ÖFFNERN und zwei Dioden mit zum Motor passender Leistung:



Als haltbare Endschalter bewähren sich stets gute Rollenendschalter, aber für eine Bastellösung können es auch sogar selbst gebaute Öffner sein. Wichtig ist bei dieser Schaltung, dass die Dioden und die Schalter den Motorstrom aushalten können müssen.

Die Leistungsdioden müssen aber auch eine genügend hohe Sperrspannung haben, aber für gewöhnlich sind diese leistungsstarken Dioden für recht große Spannungen ausgelegt, so dass da meistens keine Probleme auftreten. Trotzdem sollte man einen Blick in das Datenblatt der ausgewählten Diode werfen BEVOR man das Ganze einkauft und zusammenschraubt.

Falls der Motor nach dem Aufbau der Schaltung auf einen Endanschlag gefahren ist und sich nicht wieder in die andere Richtung bewegen möchte, sind die Endschalter vertauscht angeschlossen. Dieses Problem kann man aber sehr einfach lösen, indem man die Versorgungsleitungen des Motors umpolt. Man braucht also in einem solchen Fall die kompletten Schalterleitungen NICHT neu zu verlegen und umzuverdrahten.

Diese Anordnung mit den Endschaltern und den zwei Dioden ist sogar so zuverlässig, dass man den Motor zusammen mit den Endschaltern und den Dioden auch getrennt von der Bedieneinheit installieren kann.

Ein klassisches Beispiel ergab sich erst kürzlich im Forum:

Es sollte von einem Funk-Raum aus eine drehbare Antenne auf dem Dachboden angesteuert werden. Eigentlich kein Problem, aber es waren in diesem Fall nur zwei Adern in einem Kabel vorhanden, das zum Dachboden führte. Damit nun nicht extra die Wände aufgeschlagen werden mussten, eignete sich die Schaltung mit dem Tipp-Betrieb ganz hervorragend für diesen Einsatzzweck.
Ich möchte auch das einmal mit einer Skizze verdeutlichen:





Viel Freu(n)de beim Funken wünscht




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